Notizen |
- STIFT SÄCKINGEN
Eine Bestätigung des Tauschs erfolgt nochmals im Jahre 975 durch Otto II., den Sohn und Nachfolger Ottos des Großen:
Die Insel Ufenau, die Orte Pfäffikon und Uerikon, sowei die Kirche zu Meilen mit allen dazugehörigen rechten und Besitzungen dem Kloster Einsiedeln geschenkt wurden.
Das STIFT SÄCKINGEN erhielt dafür
-den Hof zu Schaan (bei Vaduz im heutigen Lichtenstein) mit der Kirche daselbst
- den Hafen am Walenstädter See und die Schiffart und Zollhoheit auf demselben
BISCHOF BALDARICH VON SPEYER AUS SÄCKINGEN
Balderich, auch Balther, Baltherus, Balzo oder Balther von Säckingen (* vor 950; † 15. April 986 oder 15. April 987) war von 970 bis zu seinem Tod Bischof von Speyer.
Balderich besuchte die Klosterschule in ST. GALLEN und wurde danach Mönch im noch im 10. Jahrhundert aufgelösten Herrenkloster des als Doppelkloster gegründeten Fridolinsstifts in Säckingen, wo er die LEBENSGESCHICHTE DES FRIDOLIN VON SÄCKINGEN verfasste.
Er wurde 970 Bischof von Speyer und nahm 982 an der SCHLACHT BEI COTRONE teil, in der KAISER OTTO II. die Auseinandersetzung mit den SARAZENEN um die Herrschaft über Süditalien verlor. Balderich war der Lehrer von WALTER VON SPEYER, einem späteren BISCHOF VON SPEYER.
die Zeitgenossen rühmen als bedeutende Tat des Bischofs Baldarich, dass er ST. GALLISCHE BILDUNG nach SPEYER verpflanzt hat. In ST. GALLEN stand er als EINER DER GELEHRTESTEN UNTER SEINEN ZEITGENOSSEN in Erinnerung, noch nach 100 Jahren, lt. ECKHART.
Das versetzt ihn in die Reihen der geistigen Eliten jener Zeit.
Für uns ist von Interesse, dass balther als ANGESEHEDSTER REPRÄSENTANT der Bildung jener zeit auch die GEISTIGE KULTUR DES SÄCKINGER KLOSTERS, dem er angehörte, in der ottonischen Zeit verkörperte. Mit ihm liefert auch Säckingen seinen Beitrag zum GEISTESLEBEN des 10. Jahrhunderts.
- St. Gallenkapellle
- mit getriebenem Goldbllech überzogenen Deckel der Evangelienkasette, der mit seiner Darstellung der Kreuzigung Christi stilistisch der ottonischen Zeit angehört
Ottonen
Nach dem Ahnherrn Gf. Liudolf († 866) auch Liudolfinger genannt, stieg das sächs. Adelsgeschlecht 919 mit Heinrich I., vorher Hzg. von Sachsen, zu königl. Würde auf. Die Bezeichnung O. erhielt es dann nach dem Leitnamen Otto seiner führenden königl. Vertreter. Mit dem Tod von Ks. Heinrich II. 1024 erlosch das Haus im Mannesstamm. Unter der Herrschaft der O. kam der Prozess der Bildung des Heiligen Römischen Reichs weitgehend zum Abschluss. Sachsen fand den kulturellen Anschluss an die übrigen Reichsteile. In Schwaben waren die Königsherrschaft und der Einfluss der O. präsent, das Herzogtum befand sich zeitweilig direkt in otton. Hand (Hzg. Liudolf 950-953, Hzg. Otto I. 973-982).
Im Rahmen der otton. Reichspolitik und zur Sicherung der Zugänge zu den BÜNDNER PÄSSEN wurden die Bischofssitze Chur und Konstanz sowie die Klöster ST GALLEN, SÄCKINGEN UND EINSIEDELN (947 Reichskloster) stark gefördert. Über das Königreich Burgund besassen die O. seit Otto I. (dem Grossen) eine faktische Oberhoheit und übten indirekt grossen Einfluss aus, v.a. über die aus dem burgund. Königshaus stammende KAISERIN ADELHEID, deren Klosterstiftungen (Payerne, Genf) auch den Zugang zum Gr. St. Bernhard sicherten, nicht zuletzt zur Abwehr westfränk. Interessen in Italien.
ADELHEID und die anderen Frauen des otton. Hauses hatten am Aufschwung von Wissenschaft und Kunst massgebl. Anteil. So wurde durch THEOPANU VON BYZANZ, die Gemahlin Ottos II., dem Abendland der Zugang zur byzant. Kultur eröffnet.
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