Notizen |
- Merode ist der Name eines katholischen, zum europäischen Hochadel zählenden rheinischen Uradelsgeschlechts mit dem Stammhaus Kerpen an der Erft, das mit dem Reichsministerialen Warnerus de Kerpene aus dem Geschlecht der Herren von Kerpen zwischen 1065 und 1071 zum ersten Mal Erwähnung findet.[1] Aus dem erstmals 1174 genannten, lateinischen „de Rode“ und dem mittelhochdeutschen „van dem Rode“ bzw. „van me Rode“ leitet sich der Name Merode ab, der auf den Stammsitz der Familie, das Schloss Merode, zurückgeht. Es wurde auf einer Rodung im heutigen Merode bei Langerwehe im Kreis Düren errichtet und befindet sich im Besitz des Fürstenhauses Merode.
Haus Schwansbell in Horstmar (Stadt Lünen) gelangte nach dem Aussterben der gleichnamigen Familie 1727 durch Heirat und Kauf an die von Merode zu Merfeld
Vikarienstiftung
1515 Stiftung und Ausstattung der Vikarie St. Johannes Baptistae et Evangelistae in der Kirche St. Mariae zu Lünen durch die Eheleute Heinrich von Schwansbell und Ida von Beesten zu Haus Sythen (E: Johann von Beesten oo 1481 Cunigunde von Westerholt)
Familie
1699 Heinrich Wennemar von Merode zu Schwansbell
1715 Heinrich Wennemar von Merode zu Schwansbell und Merfeld
Ritterzettel, Präsentlisten zum Landtag 1666-97
von Schwansbell zu Schwansbell und zum Oberfelde.
Schwansbell, 25.06.1700: Die Eheleute Heinrich Adolf von Schwansbell zu Schwansbell und Maria Ursula Frau von Schwansbell schreiben dem Kurfürsten von Brandenburg, dass sie den Rittersitz Schwansbell dem Freiherrn von Merode aus Altersgründen überlassen haben, aber auch, weil die Schwansbellschen Güter durch die Voreltern, durch Auszahlungen an die Schwestern und Brüder und anderes hoch verschuldet sind. Sie können weder die Zinsen aufbringen, noch die Baulichkeiten wie Mühlenkästen, Schleusen, Einzäunungen der Lippeweiden, des Hauses Schwansbell und die dazugehörigen Gebäude, die alle baufällig sind, instand halten. Auch haben sie sehr unter dem Herrn von Syberg zu leiden gehabt, der alle 8 oder 14 Tage mit 20 oder 30 Schützen vor das Haus Schwansbell kam und alles, was abzutransportieren war, wie Pferde, Milchkühe, Schweine, Schafe, Gänse, Hühner, Fische, Räder der Mühlenkarren, Winden und Hebeeisen mitnahm sowie die Kornmühle und Lebensmittel gewaltsam wegnahm. Dies geschah, da der Herr von Syberg die älteste Tochter ohne väterliche Zustimmung heiratete. Die Eheleute überließen das Haus Schwansbell dem Freiherrn von Merode, um in ihrem Alter die notdürftigen Lebensmittel zu sichern. Sie bitten den Kurfürsten, seinen Beamten zu befehlen, den Freiherrn von Merode in seinem Besitz zu schützen und anzuerkennen.
Familie v. Merode zu Schwansbell
Dezember 1699: Wilhelm Wever, Richter zu Lünen, beurkundet, dass Heinrich Adolf von Schwansbell und seine Ehefrau Maria Ursula Frau von Merfeld zu Westerwinkel, Frau von Schwansbell, dem Freiherrn Heinrich Wennemar von Merode und dessen Erben ihr adeliges Haus Schwansbell überlassen mit allem Zubehör dies- und jenseits der Lippe. Auf Bitten der Eheleute setzt der Richter in Anwesenheit des Fronen Heinrich Trimbusch Merode in den Besitz ein.
14.12.1726 Henrich Wennemar Freiherr v. Merode zu Schwansbell und Merfeld
Warhaffte Facti Species In Sachen Herrn von Merode zu Schwansbell contra Herrn Graffen von Plettenberg zu Nordtkirchen Münster in Westphalen: Nagel, 1730. Digitalisat der ULB Münster
1756 Aufstellung eines Güterverzeichnisses des Schwachsinnigen von Merode zu Schwansbell durch den Curator von Merode zu Merfeld. [1]
Besitzwechsel
Maximilian Friederich von Westerholt-Gysenberg zu Haus Berge und Haus Oberhausen wurde Erbe seines Vetters Maximilian und erhielt außer Haus Löringhof auch noch Haus Schwansbell, welches dessen Vater Gisbert 1780 durch Heirat erhalten hatte. Er ist Begründer der Linie von Westerholt-Arenfels.
Archiv
1952 wurde das Archiv vom Stadtarchiv Dortmund gekauft und 1998 dem Stadtarchiv Lünen als Depositum übergeben.
Bestand: 240 Urkunden, 400 Akten (1463-1923), darin Familien von Schwansbell, Merode, Hövel, Adelsheim, Wrede, Diepenbrock; Landessachen; Gutsverwaltung; Stadt Lünen.
Findbuch im Westfälischen Archivamt
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