Notizen |
- Zur Zeit seiner Thronbesteigung fanden auf Sizilien weiterhin Kämpfe mit den Sarazenen statt, Theophilos jedoch war gezwungen, alle seine Kräfte auf den Krieg gegen den Kalifen von Bagdad zu konzentrieren. Diesen hatte er selbst ausgelöst, als er einigen persischen Flüchtlingen Asyl angeboten hatte. Einer von jenen, der nach seinem Übertritt zum Christentum Theophobos genannt wurde, hatte schließlich Theophilos’ Schwester Helena geheiratet und war einer seiner Generäle geworden.
Die byzantinische Armee war anfangs erfolgreich. 837 wurden Samosata und Zapetra (Zibatra, Sozopetra), der Geburtsort des Kalifen al-Mutasim, erobert und zerstört. Auf Vergeltung sinnend, stellte al-Mutasim eine gewaltige Armee zusammen, von der ein Teil Theophilos, der sein Heer selbst kommandierte, bei Dasymon schlug, während der Rest auf Amorion marschierte, dem Herkunftsort der amorischen Dynastie. Nach einer Belagerung von 55 Tagen fiel die Stadt am 23. September 838 (vielleicht durch Verrat) in al-Mutasims Hand. Ein Großteil der Einwohner wurde getötet, der Rest als Sklaven verkauft, die Stadt bis auf die Grundmauern niedergerissen. Allerdings nutzten die Araber diesen Erfolg nicht aus. Dennoch erholte sich Theophilos nie von diesem Schlag. Seine Gesundheit ließ immer mehr nach.
836 führte er einen Feldzug gegen die Bulgaren unter Khan Malamir an und brach dabei den 30-jährigen Frieden, der zwischen den Omurtag und Kaiser Michael II. geschlossen worden war. In den folgenden Kampfhandlungen verlor Theophilos die Festungen Prowat und Burdizon bei Adrianopel und Philippopolis. Damit wurde die strategisch wichtige Via Militaris (auch Via Diagonalis genannt), die von Konstantinopel über Serdica bis nach Singidunum führte, unterbrochen.
Theophilos nahm auch diplomatische Beziehungen mit dem Emirat von Córdoba auf. 840 schickte er eine Gesandtschaft zu ʿAbd ar-Rahmān II., um von ihm die Rückgabe der Insel Kreta zu verlangen, die von dem andalusischen Abenteurer Abū Hafs al-Ballūtī besetzt worden war. ʿAbd ar-Rahmān gab zwar eine abschlägige Antwort, sandte aber umgekehrt eine arabische Delegation nach Konstantinopel, zu der auch der Dichter al-Ghazāl gehörte.[1]
Innenpolitik
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