Notizen |
- Agilulf wird von Paulus Diaconus und Papst Gregor dem Großen auch Ago genannt, offenbar eine Kurzform seines Namens. Agilulf war dux Taurinensium civitatis (Herzog der Stadt Turin). Seine Bezeichnung als "Turingus" weist nicht auf seine Herzogsstadt hin, sondern auf seine Herkunft vom westgermanischen Stamm der Thüringer. Paulus Diaconus nennt ihn deshalb dux Turingorum de Taurinis, was auf eine größere Gruppe von Thüringern verweist, die sich wahrscheinlich den Langobarden nach der Zerschlagung des Reiches der Thüringer 531 durch die Franken angeschlossen hatten.[3]
Als Herzog von Turin nahm Agilulf am 15. Mai 589 an der Hochzeit des Königs Authari mit Theodelinde, der Tochter des baierischen dux Garibald I., teil.[4] Nachdem Authari am 5. September 590 gestorben war, wurde sein Verwandter Agilulf Anfang November durch Heirat mit Theodelinde, der verwitweten Königin der Langobarden, in Laumellum (Lumello) Nachfolger des Authari. Im Mai 591 bestätigten und krönten ihn die langobardischen duces in Mailand als König.[5]
Schon Felix Dahn wies darauf hin, dass die Überlieferung seiner Heirat legendenhafte Züge trägt, lehnte aber die Meinung ab, dass Agilulf den Thron usurpiert und Theodelinde zur Heirat gezwungen habe.[6][7]
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