Notizen |
- Glâne, de (Freiherren)
Bedeutendes edelfreies Geschlecht des 11. und 12. Jh. im nördl. Teil des transjuran. Burgund. Die namengebende Stammburg befand sich vermutlich am südl. Steilufer der G. unweit ihrer Mündung in die Saane. Das erste Zeugnis der Herren von G. ist die Heiratsnotiz Ulrichs mit Rilenta von Walperswil von 1078. Ulrich und sein Sohn Peter tauchen im Umkreis der Gf. von Mâcon-Burgund und der Gf. von Oltingen auf, mit denen sie wohl verwandt waren. Aus dem Oltinger Erbe fiel ihnen die Herrschaft Arconciel zu.
In der Bluttat von Payerne in der Nacht vom 9. auf den 10. Febr. 1127 wurden PETER und dessen Sohn ULRICH zusammen mit Gf. WILHELM IV.,DEM KIND VON BURGUND umgebracht.
Weitere Söhne Peters waren HUGO, Domherr in Besançon, und WILHELM, Stifter des 1138 geweihten Klosters Hauterive.
Letzterer entschloss sich zur Errichtung dieser Zisterzienserabtei unter dem Eindruck der Mordtat von Payerne und wohl auch in der Absicht, das Hausgut der G. im Krieg um das burgund. Erbe dem Zugriff der siegreichen ZÄHRINGER zu entziehen. Nach der Gründung von Hauterive trat er als Konverse ins Kloster ein, wo er am 11.2.1142/43 als letzter männl. Nachkomme des Geschlechts starb. Seine vier Schwestern heirateten Hochadlige der näheren und weiteren Umgebung, so EMMAmma den Gf. Rudolf I. von Neuenburg, an den die Herrschaft Arconciel überging, Juliana einen namentlich nicht bekannten Herrn von Montsalvens, Agnes den Gf. Rudolf I. von Greyerz und Ita einen Adligen aus der Tarentaise (wohl nicht den Gf. Aymo II. von Genf). Diese Allianzen zeigen, dass die G. zu den mächtigsten Fam. im westl. Mittelland zählten. Das Geschlecht besass gute Grundlagen für die Entfaltung einer dynast. Adelsherrschaft. Sein rasches Ende ist eng verknüpft mit dem Niedergang des Grafenhauses BURGUND und dem Vordringen ZÄHRINGENS in den burgund. Raum.
|