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Peltzer (Pelzer, Pelser) ist der Name einer Familie aus dem Raum Aachen, aus deren Reihen zahlreiche Schöffen, Ratsherren und Bürgermeister gewählt wurden und deren Stolberger Zweig zu den bedeutendsten Kupfermeister-Familien der Region zählte.
Stammvater der hier beschriebenen weitverzweigten Familie ist der Wollhändler und Tuchmacher Jakob Kremer (Var.: Cremer, Cremerius) (* 1435) aus Aachen. Er heiratete Margarethe (Greitgen) Peltzer, woraufhin seine Söhne zunächst als Familiennamen die Bezeichnung Kremer, genannt Peltzer wählten. Erst ab der nächsten Generation setzte der Name Peltzer sich endgültig durch, wurde aber je nach Familienzweig und Region sowohl Pelzer als auch Pelser geschrieben.
Unter den Kindern Jakobs sind drei Söhne von besonderer Bedeutung: Jakob, der Jüngere Kremer, genannt Peltzer (* 1461), Tuchmacher und Stammvater der ab 1766 geadelten Linie von Pelser-Berensberg, Matthias Cremer(ius), genannt Peltzer (1465–1557), Theologe und Rektor der Universität Köln sowie Hermann Kremer, genannt Peltzer (1466–1537), Wollhändler und Greve (Vorsitzender) der Wollenambacht (Zunft der Wollhändler) der Freien Reichsstadt Aachen.
Nachdem sich ab Mitte des 16. Jahrhunderts allmählich auch in Aachen die Lutheraner vorübergehend durchgesetzt hatten, schlossen sich viele Familien dieser neuen Religionsrichtung an, so unter anderem auch die Familie Peltzer. Auf Grund der hiermit verbundenen Benachteiligungen und Nachstellungen sahen sich jedoch mehrere Familienmitglieder in der Zeit der Aachener Religionsunruhen dazu gezwungen, unter dem Aspekt der Religions- und Arbeitsfreiheit frühzeitig in anderen Regionen ihre Zukunft aufzubauen, erst recht nach der erfolgten Reichsacht gegen reformierte Bürger und Amtsinhaber im Jahre 1598. Unter dem Personenkreis der Auswanderungswilligen ist besonders Mathis (1555–1602), ein Sohn des Aachener Ratsherrn und Bürgermeisters Matthias Peltzer (1508–1591) und Enkel des Greven Hermann, von Bedeutung, der als Erster der Familie aus beschriebenem Grunde rechtzeitig in das benachbarte Stolberg zog und damit dort die einflussreiche und weitverzweigte Stolberger Peltzer-Dynastie begründete. Zwei seiner Vettern zog es dagegen in die Ferne: Jordan (1503–1607) ließ sich als Kupfermeister in Frankenthal (Pfalz) und Martin (1542–1615) als Wollhändler in Kassel nieder.