Notizen |
- Caroline von Humboldt stammte aus einer alten Thüringer Adelsfamilie. Sie war die Tochter des preußischen Kammerpräsidenten Karl Friedrich von Dacheröden (1732–1809) und seiner Frau Ernestine Friderike von Hopfgarten († 1. Mai 1774). Ihr einziger Bruder Ernst Ludwig Wilhelm von Dacheröden starb 1806 kinderlos.[1] Sie selbst wuchs in Erfurt und auf den elterlichen Gütern in Burgörner und Auleben auf. Jugendfreundinnen waren Caroline von Wolzogen, die zeitlebens eine ihrer besten Freundinnen war, und deren Schwester Charlotte von Lengefeld, die spätere Ehefrau Friedrich Schillers.
Am 29. Juni 1791 heiratete sie Wilhelm von Humboldt in Erfurt.[2]
Sie führten eine unkonventionelle Ehe mit beiderseitigen Freiheiten. Mehrmals lebten sie einige Jahre getrennt, aber ab 1819 wieder gemeinsam auf dem Humboldt’schen Familiengut Schloss Tegel.
Zu Beginn ihrer Ehe (1794–1797) wohnten sie in Jena in unmittelbarer Nähe zu den Schillers.
Bedingt durch die beruflichen Tätigkeiten ihres Mannes, teils aber auch aus eigenem Antrieb, lebte sie mehrere Jahre in Paris (1797–1801, 1804), Rom (1802–1803, 1805–1810, 1817–1819) und Wien (1810–1814), wo ihr Haus immer bald zu einem gesellschaftlichen Mittelpunkt wurde. Von Paris aus unternahm sie (mit drei Kindern) eine siebenmonatige Spanienreise, auf der sie spanische Kunstwerke katalogisierte und beschrieb. Johann Wolfgang von Goethe schätzte diese Arbeiten sehr und veröffentlichte sie teilweise, allerdings ohne Nennung ihres Namens.
Ihre Lieblingsstadt war Rom, wo sie besonderen Kontakt zu den dort lebenden deutschen Künstlern pflegte (Gottlieb Schick, Christian Friedrich Tieck, Bertel Thorvaldsen, Wilhelm von Schadow, Karl Wilhelm Wach), die sie förderte und von denen sie Werke erwarb. Eine intensive Freundschaft verband sie mit dem Bildhauer Christian Daniel Rauch.[3]
Bei ihrer ersten Ankunft 1802 in Rom bezogen sie zunächst Quartier in der Villa Malta, in der auch Friederike Brun mit Tochter Ida und Freund Karl Viktor von Bonstetten wohnten. Mit Friederike Brun pflegte Caroline von Humboldt eine lebenslange Freundschaft und Korrespondenz.[4]
Auch in Berlin führte Caroline von Humboldt eine Art Literarischen Salon, in dem sich die Größen ihrer Zeit, Staatsmänner, Wissenschaftler und Literaten trafen. Durch ihre umfangreiche Korrespondenz mit bedeutenden Persönlichkeiten beteiligte sie sich an den aktuellen Diskussionen und nahm maßgeblichen Einfluss auf die Schriften ihres Mannes.
Nach ihrem Tod wurde Caroline von Humboldt zunächst provisorisch auf dem Kirchhof in Dorf Tegel beigesetzt und nach Fertigstellung der von Karl Friedrich Schinkel eigens für sie gestalteten Grabstätte im Schlosspark Tegel dort endgültig beerdigt. Die Grabstätte gilt seitdem als Familiengrabstätte der Familie von Humboldt.
Humboldt-Dachroeden
Da ihr einziger Bruder Ernst 1806 kinderlos gestorben war, war ihre Linie der Familie Dacheröden mit dem Tod ihres Vaters 1809 im Mannesstamm ausgestorben. Der Sohn von Wilhelm und Caroline von Humboldt, (Eduard Emil) Theodor von Humboldt (1797–1871), erhielt am 31. Oktober 1809 die Erlaubnis, den Namen und das Wappen der Familie von Dacheröden dem seinigen beifügen zu dürfen.
1875 erfolgte die Erhebung in den Freiherrnstand.
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