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Der Sohn des Kamenzer Stadtschreibers und späteren Bürgermeisters Theophilus Lessing (* 12. April 1647 in Schkeuditz; † 4. November 1735 in Kamenz) und seiner Frau Anna Dorothea (* 6. Februar 1671; † 6. Oktober 1719), der Tochter des Kamenzer Bürgermeisters Gottfried Hillmann (1637–1718) und dessen Frau Regina (geborene Wagner), besuchte die Lateinschule seiner Heimatstadt. 1707 wechselte er an das Gymnasium in Görlitz, wo er sich das Rüstzeug für ein Hochschulstudium erwarb.
So vorgebildet, ging er am 4. April 1712 zur Universität Wittenberg. Durch ein kurfürstliches Stipendium unterstützt, besuchte er die philosophische Fakultät der Hochschule. Dort beschäftigte er sich vornehmlich mit dem Studium der orientalischen, der französischen und englischen Sprache. Nachdem er diese Studien am 30. April 1713 mit der Promotion zum Magister der Philosophie abgeschlossen hatte, verfolgte er ein Studium der Theologie. Dazu absolvierte er in Dresden das theologische Examen und trat 1717 das Amt eines Katecheten und Mittwochspredigers an der Kamenzer St.-Marien-Kirche an. Dort stieg er 1724 zum Archidiakon auf und nachdem sein Schwiegervater Gottfried Feller (* 24. Januar 1674 Großhartmannsdorf bei Freiberg (Sachsen); † 26. Februar 1733 in Kamenz) gestorben war, wurde er erster Pastor von Kamenz.
Lessing war ein kenntnisreicher lutherischer Theologe, der am Standpunkt der lutherischen Orthodoxie haftend, allen neuen Bestrebungen des Zeitalters der Aufklärung kritisch gegenüberstand. Dabei prangerte er auch die Zustände seiner Heimatstadt an, was oftmals auch den Unwillen der Bevölkerung erregte.
Familie
Johann Gottfried Lessing heiratete am 16. Januar 1725 in Kamenz Justina Salome (* 3. November 1703 in Gersdorf (heute Haselbachtal); † 7. März 1777 in Kamenz), die Tochter des ersten Pastors von Kamenz, Gottfried Feller, und seiner Frau Anna Justina (geborene Schumann, * 28. August 1682; † 3. Juli 1758 in Kamenz). Aus dieser Ehe gingen zwölf Kinder – zehn Söhne und zwei Töchter – hervor, von denen fünf bereits früh verstarben. Für seine Söhne nahm er ständig Schulden auf, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Seine Söhne Gotthold Ephraim Lessing, Karl Gotthelf Lessing und Gottlob Samuel Lessing (* 23. Januar 1739; † 9. Oktober 1803) erlangten ebenfalls Berühmtheit. Man kennt auch die Kinder Johann Theophilus Lessing (* 12. November 1732 in Kamenz; † 6. Oktober 1808 in Chemnitz),[1] Dorothea Salome Lessing (1727–1803) und Gottfried Benjamin Lessing (* 12. Dezember 1735; † 1764).