Notizen |
- Das Haus Floh, auch Floh’sches Haus genannt, ist ein spätbarockes Patrizierwohnhaus in der Stadtmitte von Krefeld. Es steht auf der Ecke Friedrichstraße/Carl-Wilhelm-Straße und wurde im 18. Jahrhundert von dem Seidenbaron Johann von der Leyen errichtet. Seine Nachfahren empfingen dort hochgestellte Gäste wie den Kölner Kurfürsten Maximilian Franz von Österreich, den Zaren Alexander I. und den preußischen Prinzen Friedrich Wilhelm III.
Gemäß den Angaben des späteren Besitzers Peter von Loevenich in einem Brief vom 2. Oktober 1815[2] wurde Haus Floh 1766 als eines der ersten Gebäude der fünften Krefelder Stadterweiterung errichtet. Der Seidenunternehmer Johann von der Leyen (1734–1795) hatte den Krefelder Baumeister Michael Leydel beauftragt, für ihn ein Wohnhaus zu bauen. Da jedoch die preußische Baubehörde Neubauten stark reglementierte, musste das Äußere des Hauses vorerst streng schmucklos bleiben. Erst 1776 erhielt das Gebäude bei einer Umgestaltung seine repräsentativen Schmuckelemente. Im 18. Jahrhundert galt Haus Floh als das vornehmste aller Patrizierhäuser in der Seidenstadt. Durch Erbgang kam es an die Mennonitenfamilie von Loevenich, denn Johanns Tochter Susanna Maria hatte am 14. November 1786[3] ihren Cousin Peter von Loevenich geheiratet. Deren Tochter Maria brachte den Besitz an die Familie ihres Mannes Cornelius Floh, nach dem das Gebäude seinen heutigen Namen erhielt. Die Familie Floh blieb bis 1895 Eigentümerin.
Im 20. Jahrhundert wechselte das Gebäude in städtischen Besitz, ehe es die Sparkasse kaufte.[4] Diese ließ es 1927 restaurieren und zu ihren Zwecken umgestalten.[5]
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Friedrichstraße – und damit auch das Haus Floh – 1943 durch Bombentreffer fast vollständig zerstört. Von dem Gebäude stand nur noch die westliche Fassade. Die Sparkasse ließ das Haus 1950[6] jedoch wiederaufbauen. 1959[1] kaufte es die AOK Krefeld, die dort seit 1962/63 ihren Sitz hat.
|