Notizen |
- Einflussreiches, aber schlecht dokumentiertes bäuerliches Geschlecht in den Gemeinden Menzingen und Neuheim. Eigenleute des Zürcher Fraumünsters mit dem Namen Staub sind 1260 im nahen Albisgebiet verzeichnet. 1359 leisteten mehrere Staub aus dem Weiler Brettigen bei Menzingen dem Kloster St. Blasien Zinsabgaben. Der erste Familienangehörige von Bedeutung ist Rudolf, der 1430 im Hochgerichtsstreit zwischen Zug und Zürich als Schiedsrichter amtierte und 1431 die Hofgenossen in einem Konflikt mit St. Blasien vertrat. Vom 16. bis 18. Jahrhundert brachte die Familie die vier Ammänner Ulrich (-> Erstmals erwähnt 1524, letztmals am 2.12.1546, katholisch, von Menzingen. Ratsherr, 1528-1530 eidgenössischer Landvogt von Sargans, 1524-1546 häufig Gesandter des Standes Zug, so 1531 beim Abschluss des Zweiten Kappeler Landfriedens in Deinikon. 1546 amtierte Ulrich Staub als Schiedsrichter in einem Streit zwischen dem Fürstabt von St. Gallen und den Appenzellern. Als erster Menzinger war er 1543-1545 Ammann des Standes Zug.), Johann Peter (-> 28.2.1702 Menzingen, 17.3.1767 Menzingen, katholisch, von Menzingen. Sohn des Jakob, Ratsherrn und Chirurgen, und der Anna Maria Röllin. 1) Rosa Lucia Weber, Tochter des Karl Josef, Richters, 2) Columbina Elsener, Tochter des Oswald, 3) Theresia Esther Weber, Tochter des Klemens Damian Weber. 1726-1728 eidgenössischer Landvogt von Locarno, 1745-1747 von Sargans, 1729-1747 mehrmals Gesandter, 1734-1736 und 1743-1745 Ammann des Standes Zug. 1740-1744 Ammann des Gotteshausgerichts Einsiedeln, ab 1729 Menzinger Ratsherr. Die Wahl von Johann Peter Staub zum Ammann 1734 bedeutete im Ersten Zuger Harten- und Lindenhandel den Umschwung zugunsten der Linden, zu deren Exponenten sein dritter Schwiegervater gehörte.), Josef Anton (-> 3.1.1710 Menzingen, 20.1.1779 Menzingen, katholisch, von Menzingen. Sohn des Johann Kaspar und der Margaretha Erzinger. Elisabeth Hegglin, Tochter des Johann Klemens. Weibel, ab 1764 Menzinger Ratsherr, 1765-1777 Ammann des Gotteshausgerichts Einsiedeln, 1770-1772 Ammann von Stadt und Amt Zug. ) und Peter (-> Erstmals erwähnt 1590, letztmals am 30.9.1617, katholisch, von Menzingen. Vermutlich Müller im Weiler Nidfurren (Gemeinde Menzingen). 1590 und 1595 als Ratsherr von Menzingen bezeichnet, 1590-1617 mehrmals Gesandter, 1599-1601 Ammann des Standes Zug. ) hervor. Erstere zwei waren auch eidgenössische Landvögte, ebenso Johann Walter (1686), der eine über vier Generationen reichende Ratsherrenlinie mit mehreren Pfarrherren begründete. Bonifaz (1816-1887) von Neuheim, neben Alois (-> 27.6.1822 Menzingen, 20.1.1910 Unterägeri, katholisch, von Menzingen und ab 1864 Ehrenbürger von Unterägeri. Sohn des Alois, Steinmetzen und Landrats, und der Anna Maria geborene Staub. 1837-1840 Gymnasium in Zug, 1841-1844 Lyzeum Luzern, 1845-1846 Theologiestudium in München und Freiburg im Breisgau, 1846 Priesterausbildung in Solothurn, Priesterweihe. 1846-1855 zuerst Primar-, danach Gymnasiallehrer in Zug. 1856-1910 Pfarrer von Unterägeri, 1888-1896 Dekan, 1893-1910 bischöflicher Kommissar, 1895-1910 Domherr des Standes Zug. 1874-1910 Kirchenrat von Unterägeri (ab 1899 Präsident). 1861 Mitgründer der Kantonsschule, 1860-1887 kantonaler Erziehungsrat. 1884 Mitgründer und erster Präsident der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kantons Zug (bis 1904). Alois Staub, ein durchaus aufgeschlossener, aber dennoch dogmatisch strenger Geistlicher, hielt sich von den Parteihändeln in Kanton und Gemeinde fern. Er war eine engagierte, einflussreiche und allgemein anerkannte Persönlichkeit. ) der bedeutendste Geistliche in der Familie, machte sich besonders durch seine lokalgeschichtlichen, auf der historisch-kritischen Methode basierenden Forschungen einen Namen. Johann Baptist (1833-1879), Sohn eines Landarztes und selbst Arzt, realisierte 1869/1870 in Zug ein Knabeninstitut, das als mustergültiger Schulhausbau galt.
|