Notizen |
- vermutlich 1452, 1517, von Zug. Sohn des Ulrich, Söldners, und der Margaretha Seiler. Bruder des Leonhard (->). Enkel des Hans Seiler. 1) Margaretha Zürcher, Tochter des Hans, 2) Elsbeth Keiser. Ab spätestens 1483 bis zu seinem Tod wirkte S. als Zuger Ratsherr, war 1485-1503 (ausgenommen 1489-90) und 1506-08 Ammann von Stadt und Amt Zug, 1505-06 Vogt von Hünenberg und 1485-1515 Zuger Gesandter mit 90 belegten Gesandtschaften. Häufig betätigte sich S. als Vermittler, so u.a. 1486 im Konflikt zwischen dem Bf. von Sitten und Mailand um das Eschental, 1490 im Rorschacher Klosterbruch oder 1493 beim Ausgleich zwischen dem Bf. von Konstanz und dem eidg. Klerus. S.s militär. Karriere war noch länger als die politische. 1476 kämpfte er in den Burgunderkriegen. Im Schwabenkrieg 1499 nahm er als Hauptmann der Zuger teil, die bei Dornach wesentlich zum eidg. Sieg beitrugen. 1515 war er Zuger Anführer in der Schlacht von Marignano, in der einer seiner Söhne starb. Wohl v.a. dank seiner Beziehungen zum franz. König, den er mit Söldnern versorgte, erwarb sich S. beträchtl. Reichtum. Mit diesem trug er zur Förderung der Zuger Bautätigkeit um 1500 bei, insbesondere durch grosszügige Stiftungen für Kirchen und Kapellen. So finanzierte er in erhebl. Umfang den Ausbau der Kirche St. Oswald in Zug. Ausdruck seiner bedeutenden Stellung war das 1491 vollendete sog. Grosshaus, ein monumentales Wohnhaus unmittelbar vor der alten Stadt. Mit S. erreichte das zahlenmässig kleine, rasch aufgestiegene Stadtgeschlecht parallel zur intensivsten Phase der eidg. Machtpolitik den Höhepunkt des Einflusses in Zug, der mit dem Tod seines Bruders 1527 endete. Mit seinem gleichnamigen Sohn, dem in der Reformation nach Zürich emigrierten Priester und Chronisten Werner (->), setzte sich die Fam. in Zürich fort und stieg dort bis in den Rat auf.
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