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20.1.1492 Zug, 6.10.1542 Zürich, von Zug und ab 1529 von Zürich. Sohn des Werner (->) und der Margaretha Zürcher. 1529 Anna Rüst, von Wädenswil. S. erlangte in Paris den Magistergrad. Um 1513 wurde er Priester, nahm 1515 am Italienzug teil, wurde danach Helfer in Schwyz und erhielt 1518 den Titel eines apostol. Protonotars. 1520 wurde S. nach einer Pilgerfahrt nach Palästina Chorherr in Beromünster, wo er im reformator. Geist predigte und enge Beziehungen zu Huldrych Zwingli und Heinrich Bullinger aufbaute. Als Haupt der reformatorisch Gesinnten in Zug gehörte S. zu den Unterzeichnern der 1522 von Zwingli verfassten Supplikation um Freigabe der evang. Predigt und Priesterehe. Nachdem prot. Bücher in seinem Besitz entdeckt worden waren, bekannte er sich öffentlich zu seinem Glauben. Im Aug. 1529 übersiedelte er nach Zürich. Hier betätigte er sich literarisch und verfasste neben einem Kommentar zum Pentateuch (fünf Bücher Moses) hauptsächlich hist. Werke, so eine Liederchronik, eine Chronik der Mailänderkriege und eine Chronik der Reformation, die sich eng an die Darstellung von Bernhard Wyss hält. In seinen autobiogr. Aufzeichnungen schilderte er seine Erlebnisse in Zug. S.s letzte Lebensjahre verliefen unter trag. Umständen: Als 1541 bekannt wurde, dass er wegen früherer homosexueller Aktivitäten erpresst worden war, liess ihn der Zürcher Rat gefangen setzen und zu lebenslängl. Hausarrest verurteilen.
Christian Moser: "Steiner, Werner", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.11.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010858/2012-11-13/, konsultiert am 22.09.2022.