Notizen |
- Die bekanntesten Mitglieder der Familie waren:
Wilhelm der Heilige, Graf von Toulouse, der Gründer von Saint-Guilhelm-le-Désert
Bernhard von Septimanien
Bernard Plantevelue
Wilhelm I., Herzog von Aquitanien, der Gründer der Abtei Cluny
Es besteht in der Forschung weitgehend Einigkeit darüber, dass die Familie Wilhelm von Gellones mit der Familie Bertradas der Älteren, den Hugobertinern, eng verwandt ist, vermutlich sogar von ihr abstammt, ohne dass eine belastbare Genealogie vorgelegt werden könnte. Ausgangspunkt aller Überlegungen, z. B. bei Hlawitschka und Settipani (siehe Literatur) ist dabei die Stiftung der Abtei Prüm und die Reihe der Unterschriften, die unter die Urkunde gesetzt wurden.
Bertrada die Ältere war die Gründerin der Abtei Prüm im Jahr 721, wohl gegen Ende ihres Lebens. Nach ihr unterzeichnete ihr Sohn Heribert von Laon, ihr einziger noch lebender Sohn, wie in der Urkunde erwähnt wird.
Bernhar unterzeichnete als Zeuge, nach ihm Chrodelind; in der Forschung geht man davon aus, dass hier ein Ehepaar genannt wird. Chrodelind ist der aus anderen Quellen bereits bekannte Name von Bertradas Schwester, Settipani nimmt jedoch an, dass eine gleichnamige Tochter Bertradas unterzeichnet hat, die bislang quellenmäßig nicht in Erscheinung getreten ist.
Theoderich (I) (Theodericus, Dietrich) unterschreibt als nächster, so dass es nahe liegt, ihn als Sohn Bernhards und Chrodelinds zu sehen. Das Auftreten Theoderichs als Zeuge setzt voraus, dass er zu diesem Zeitpunkt erwachsen war. An ihm setzen die weiteren Überlegungen an.
In den Jahren 743 und 744 wird in den Annales regni Francorum ein Theodoricus Saxo erwähnt[1]. Es wird davon ausgegangen, dass der Sachse Theodericus nichts mit der Familie Bertradas zu tun hat, die Notiz zeigt aber, dass der Name über die Familie hinaus verbreitet war.
Um die Mitte des 8. Jahrhunderts geben Theoderich (II) und Heribert gemeinsamen Besitz in Blittersdorf (Grosbliederstroff, Kleinblittersdorf), Auersmacher und Saargemünd an Abt Fulrad von Saint-Denis ab, von Fulrad in seinem Testament von 777 erwähnt. In Saargemünd urkundeten 706 schon Plektrudis, Bertradas Schwester, und ihr Ehemann Pippin der Mittlere, so dass man diesen Ort zum Besitz von Bertradas Familie rechnen kann. Es liegt nahe, hier die beiden Zeugen aus dem Jahr 721 zu sehen, jetzt 30 Jahre älter und ebenfalls gegen Ende ihres Lebens bestrebt, etwas für ihr Seelenheil zu tun. Diese Sicht ist jedoch nicht zwingend.
Etwa zur gleichen Zeit, um 750/755, wird Wilhelm von Gellone geboren. Seine Eltern sind Theoderich (III) und Aldana[2]. Ob der Theoderich von 721 der Vater ist, ist zumindest fraglich, da er zu diesem Zeitpunkt über 50 Jahre alt gewesen sein dürfte.
Die Annales regni Francorum berichten zum Jahr 782 von einem Grafen Theoderich (IV), einem comes, propinquus regis, nahen Verwandten des Königs (Karl der Große), in den Jahren 791 erneut, schließlich im Jahr 793 davon, dass seine Truppen in Friesland angegriffen und vernichtet worden seien[3]. Für diesen Königsverwandten kommt Theoderich (I) gar nicht mehr in Frage, selbst Theoderich (III) wird im Jahr 793 schon deutlich über 60 Jahre alt gewesen sein, so dass man ihn als Heerführer kritisch sehen muss. Hinzu kommt, dass Theoderich (III) und Aldana einen Sohn Theoderich (V) hatten, der 804 erwähnt wird (siehe unten). Dabei würde eine Identität zwischen Theoderich (III) und Theoderich (IV) das Problem der nahen Verwandtschaft zum König lösen, wenn man gleichzeitig Aldana als Tochter Karl Martell belegen könnte, wie es schon häufig versucht wurde. Da Theoderich (IV) von der Generation her gut zu Wilhelm von Gellone passt, muss man in Betracht ziehen, dass es sich um einen Vetter handelt[4], wenn er kein Bruder sein kann – vorausgesetzt, die Reichsannalen sind so zu verstehen, dass bei der Katastrophe in Friesland auch der Heerführer ums Leben gekommen ist. Settipani sieht den comes, propinquus regis als Sohn von Theoderich (III) und Aldana und Bruder Wilhelm von Gellones, aber auch als 793 gefallen.
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