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Der Name Rogwolod war wahrscheinlich die altslawische Form vom skandinavischen Namen Ragnvald.
Im Altslawischen gibt es die Stämme rog und wolost/wladetj = Macht.
Der Name Rogneda könnte vom skandinavischen Ragnhild kommen.
Über Rogwolod berichteten verschiedene altrussische Chroniken. Die Nestorchronik erzählte, Rogwolod stamme von "jenseits des Meeres" und habe in Polozk geherrscht. Wladimir habe bei ihm um die Hand von dessen Tochter Rogneda angehalten. Diese habe jedoch abgelehnt. Daraufhin habe Wladimir Polozk erobert, Rogwolod getötet und Rogneda zur Frau genommen.
Die Joachims-Chronik nannte als Grund für den Angriff auf Polozk, es habe gegen Nowgorod gekämpft. Wladimir hatte zuvor Nowgorod von seinem Halbbruder Jaropolk erobert, Rogwolod war möglicherweise dessen Verbündeter.
Die genaue Datierung der Ereignisse ist unklar. Jakob Tschernorisez nennt als Tag des Todes von Rogwolod den 11. 6. 978. Die Nestorchronik datiert den Tod der Söhne von Rogwolod in das Jahr 977. Jaroslaw der Weise sei um 978 geboren.
Fürstentum Polozk
war ein altrussisches Fürstentum mit dem Zentrum in Polozk im Verband der Kiewer Rus.
Es entstand im 10. Jahrhundert auf dem Gebiet des ostslawischen Stammes der Polotschanen und lag zwischen den Flüssen Düna, Beresina und Memel auf einer Seitenroute des strategisch wichtigen Handelsweges von den Warägern zu den Griechen.
Die Lage förderte die frühe eigenständige Entwicklung der Wirtschaft und der Kultur. Die Polozker Schicht der Feudalherren bemühte sich immer um mehr Eigenständigkeit gegenüber Kiew.
Ende des 10. Jahrhunderts unternahm der Fürst von Nowgorod Wladimir einen Feldzug gegen Polozk, tötete den dortigen Fürsten Rogwolod mit seinen Söhnen und nahm mit Gewalt seine Tochter Rogneda, die ihn zuvor abgewiesen hatte, zur Frau. Rogneda gebar den gemeinsamen Sohn Isjaslaw, der von Wladimir später wieder den Fürstenthron in Polozk bekam.
Ein erneuter Kampf des Polozker Fürstentums um Unabhängigkeit begann unter Brjatschislaw I. und führte ab 1041 zur Loslösung Polozks von Kiew. Die größte Bedeutung erlangte das Fürstentum unter seinem Sohn Wseslaw II. in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts. Ein großer Teil des Handels zwischen der Ostsee und Byzanz wurde über Polozk abgewickelt. Hierfür war die Düna von großer Bedeutung, deren Lauf die Fürsten von Polozk bis zur Mündung im Baltikum kontrollierten.