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Die Grafschaft Pfirt mit dem Hauptort Pfirt (französisch Ferrette) im Elsass entstand im 11. Jahrhundert aus der Herrschaft über die Burg Hohenpfirt. Den Grafen von Pfirt unterstand das südliche Oberelsass.
1324 kam die Grafschaft durch die Ehe der Erbin Johanna von Pfirt mit Albrecht II., Herzog von Österreich, an die Habsburger. Die formelle Belehnung durch den Fürstbischof von Basel erfolgte im Jahr darauf (1325). Unter den Habsburgern wurde die Grafschaft als Teil von Vorderösterreich verwaltet. 1469 verpfändete Siegmund von Österreich-Tirol die Grafschaft Pfirt an Herzog Karl den Kühnen von Burgund, durch die Ehe von dessen Tochter mit Maximilian von Österreich fiel sie zurück an die Habsburger. Durch den Westfälischen Frieden 1648 sollte Pfirt als Comté de Ferrette an das Königreichs Frankreich fallen, das die Grafschaft schließlich 1650 in Besitz nahm. König Ludwig XIV. schenkte die Grafschaft 1659 Kardinal Mazarin.
Bei den Herren von Pfirt (auch: Herren von Pfirdt und Herren von Ferrette) handelt es sich um ein vorderösterreichisches Ministerialadelsgeschlecht der Grafen von Pfirt des Hauses Scarponnois, mit denen es jedoch nicht zu verwechseln ist. Erstmals genannt werden die Edlen von Pfirt bereits 1135. Sie gehörten zu den bedeutendsten Ministerialen der 1234 ausgestorbenen ersten Grafen von Pfirt und erloschen 1848.
Adelbero und Siegfried de Ferretis (von Pfirt) werden 1135 erstmals urkundlich erwähnt. In einer Urkunde vom 20. Dezember 1187 erließ Graf Ludwig von Pfirt den Klöstern Bellevaux und La Charité den Zoll, den Lufried Ritter von Pfirt von ihm zu Lehen hatte.[1] Dabei scheint Ritter nicht für eine Standesbezeichnung, sondern für einen Familiennamen zu stehen. 1213 wird dessen Sohn des Rudolf von Pfirt (Ferreto) erwähnt.[2] Ein Kuno wird 1225 genannt. „Ulrich von Phirret und Wer Bescheler sin bruder“ werden als Zeugen einer von Grafen Theobald von Pfirt am 21. Mai 1277 ausgestellten Urkunde genannt.
Ulmann von Pfirt erscheint 1342 als Landvogt des Herzogs Albrecht II von Oestreich und der Erbgräfin Johanna von Pfirt im Sundgau. Als Hauptmann und Pfleger zu Elsass, Sund- und Breisgau, erreichte er 1350 ein Bündnis mit den Städten Straßburg, Basel und Freiburg für die Dauer von fünf Jahren.[3][4] Möglicherweise war Else von Pfirt, die mit Hartmann von Tegerfelden verheiratet war, seine Schwester.[5] In einem Mahnbrief des österreichischen Landvogts im Sundgau, Ulrich (auch Ulman), vom 4. April 1353 informierte er über Angriffe eines Johannes von Vy und eines Johannes von Valon. Dabei wurde unter anderen ein "Henmann von Pfirt, vogt ze Rinfelden, ritter" genannt. Aus einem Folgeschreiben vom 18. Mai des gleichen Jahres wird das Verwandtschaftsverhältnis zwischen Ulrich und Henmann ersichtlich: Darin nennt ihn Ulrich "min vetter"[6]