Notizen |
- Genealogie der Herren von Binsfeld.
Zu Binsfeld sind in alter Zeit zwei adelige Geschlechter begütert, die Rost und die Mule. Jene sind Herren zu Binsfeld, diese besitzen nur einen Hof daselbst. Ritter Jordan Mule von Binsfeld, der im J. 1320 bei Lacomblet vorkommt, war ohne Zweifel Inhaber jenes Hofs. Wie eine Genealogie der Herren Mule unausführbar ist, so sind auch die Nachrichten über die Herren Rost so dürftig, dass man während des vierzehnten Jahrhunderts nur den jedesmaligen Herrn zu Binsfeld mit einiger Sicherheit namhaft machen kann. Der im J. 1301 bei Lacomblet vorkommende Ritter „Conradus dictus Rost“ schreibt sich in der Folge Ritter Coen von Binsfeld. Derselbe war Herr zu Binsfeld. Im J. 1308 empfing er von der Abtissin zu Nivelles deren Renten und Gefälle zu Binsfeld und an andern Orten auf sechs Jahre in Pachtung. Die Renten oder den Zehenden zu Binsfeld gab die Abtei späterhin den Herren daselbst in Erbpacht, wogegen sie die andern Güter dem Teutschen Orden verkaufte (Hennes Cod. Dipl. II. p. 332. 414). Coens ältester Sohn und Nachfolger ist Ritter Reynart Rost von Binsfeld, der sich in einer Urkunde v. J. 1331 findet, und bei Lacomblet im J. 1361 kurz „Rost van Bynsuelt“ genannt ist. Ritter Reynart hatte wohl nur einen Sohn und eine Tochter. Der Sohn, Ritter Cono Herr zu Binsfeld, hat im J. 1387 gemeinschaftlich mit Contzo von Vischenich Ritter und Heinrich Muylghyn von Binsfeld Knape vom Schilde, ein gewisses Capital aufgenommen, und zwar bei „Vyuns Schaefs Eydum dem Juden Burger zu Coelne“. Ich nehme nun an, dass Ritter Cono kinderlos gestorben, und seine Güter durch seine Schwester an den eben genannten Descendenten des Ritters Jordan Mule gekommen sind.
A.
Heinrich Mule von Binsfeld Ritter und Agnes von Binsfeld: welche Ehegatten etwa folgende Kinder gehabt haben:
1. Reynart Rost von Binsfeld (B).
2. Hellenberch von Binsfeld, aus deren Ehe mit Johan von Birgel ein Sohn Johan, und zwei weltliche Töchter stammen: Alverade von Birgel Gattin des Johan von Burgau,
Die Burg Binsfeld ist eine Wasserburg bei Binsfeld, Gemeinde Nörvenich, im Kreis Düren, Nordrhein-Westfalen. Sie liegt etwa vier Kilometer südöstlich von Düren.
Die Burg Binsfeld ist im Stil der Frührenaissance erbaut und zählt mit den der Nordwand vorgelagerten Loggien zu den bedeutendsten Profanbauten des Rheinlandes.[1]
Sie wurde am 6. März 1985 in die Denkmalliste der Gemeinde Nörvenich unter Nr. 1 eingetragen.[2] Zusätzlich wurde die Burg unter Nr. 6 am 27. März 1990 ist die Liste der Bodendenkmäler in Nörvenich eingetragen.
Geschichte
1397 trug der Ritter Heinrich Mule von Binsfeld eine Burg, die er gebaut hatte, mit dem Gericht dem Herzog von Jülich auf und erhielt sie von diesem als Lehen zurück.
Werner von Binsfeld baute 1533 das Herrenhaus der Burganlagen neu auf. Es entstand teilweise auf den Fundamenten einer älteren Burg und ist von einem Weiher umgeben. Die Burg ist ein rechteckiger Backsteinbau, der ursprünglich, getrennt von der Vorburg, mit Wasser umwehrt war. Auf der Feldseite ist die Burg drei-, auf der Hofseite zweigeschossig. Auf der Südostecke steht ein Rundturm. An der Nordostecke steht der achteckige Treppenturm.
Innenhof der Burg
Dem Herrenhaus sind auf der Hofseite in beiden Geschossen Loggien mit je sechs Arkaden vorgelagert. Um 1960 wurden die Loggien umfangreich durch den Landeskonservator Rheinland saniert.
Im Sturz über der Eingangstür steht das Ehewappen der Erbauer „Binsfeld-Nesselrode“. Auf der Bandverzierung steht Anno 1553.
In den vergangenen Jahrhunderten wurden das Herrenhaus als Wohngebäude und die Wirtschaftsgebäude (Vorburg) landwirtschaftlich genutzt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde ein erheblicher Teil der Wirtschaftsgebäude bei einem Bombenangriff zerstört. Sie wurden 1941/42 wieder aufgebaut. Das Hauptgebäude blieb weitgehend verschont. Im Oktober 1983 wurde auf der Burg der rheinische „Tag der Burg“ veranstaltet.[3]
Bis zum Jahre 1986 wurden die Burggebäude landwirtschaftlich durch die Familie Conzen genutzt.
Nach einem Verkauf im Jahre 1990 wurde die Burg komplett umgebaut und das Herrenhaus mit einem mehrgeschossigen modernen Anbau versehen, der der Gesamtanlage viel von ihrem historischen Reiz genommen hat. Seit dem 1. Dezember 1993 befindet sich in der Burg Binsfeld eine Seniorenresidenz, die bis heute auf etwa 180 Plätze angewachsen ist.
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