Notizen |
- Theophobos, der ursprünglich den Namen Nasr (Nasar, Naṣīr, Nusaïr) trug, diente dem Churramiten Bābak Chorramdin, ein persischer und zoroastrischer (Religion, die von Zarathustra gestiftet wurde) Nationalhelden aus Aserbaidschan, als Offizier, bevor er 834 mit seinen Truppen zu den Byzantinern überlief, zum Christentum konvertierte und sich auf den Namen Theophobos taufen ließ. (Als Churramiten wurden in islamischen Quellen die Mazdakiten und eine Reihe von iranischen, antiislamischen bzw. antiarabischen Sekten bezeichnet.)
Er trat als Heerführer in die Dienste des Kaisers Theophilos, der ihm die Patrikios-Würde verlieh (´enger Vertrauter des Kaisers) und seine Schwester Helene zur Frau gab.
Kaiser Theophilos, ein überzeugter Ikonoklast (Ikonenzersdtörer), versuchte seine religiöse Politik durch militärische Erfolge gegen das Abbasidenkalifat (islam. Großreich von 750-1258) abzusichern, den Hauptfeind im Osten des Reiches. 837 führte Theophobos als Strategos gemeinsam mit dem Kaiser einen Feldzug im Grenzgebiet am Oberlauf des Euphrats. Seine persischen Soldaten plünderten unter anderem Sozopetra, den Geburtsort des 8. Kalifen al-Mu'tasim (794-842), wobei angeblich die gesamte männliche Bevölkerung umgebracht wurde. In der Schlacht bei Anzen, heutiges Dazman, Türkei, am 22. Juli 838 rettete Theophobos (nach anderen Quellen der Magistros Manuel) dem Kaiser das Leben.
Als nach der Niederlage der byzantinischen Armee bei Anzen und der Plünderung von Amorion durch das Abbasidenkalifat im August 838, das war eines der Schlüsselereignisse in den langen arabisch-byzantischen Kriegen, Gerüchte über Theophilos’ Tod die Hauptstadt erreichten, wurde Theophobos – er war im Gegensatz zum streng bilderfeindlichen Kaiser offenbar ein Ikonodule (Bilderverehrer) – als Nachfolgekandidat gehandelt. Theophilos kehrte jedoch glücklich in die Hauptstadt zurück; aus Angst vor der kaiserlichen Ungnade floh Theophobos nach Sinope am schwarzen Meer, im Thema Armeniakon, wo ihn seine persischen Soldaten – angeblich gegen seinen Willen – zum Basileus ausriefen. Unter der Zusicherung von Straffreiheit konnte er jedoch zur Aufgabe überredet werden und kehrte 839 nach Konstantinopel zurück. Das persische Kontingent wurde aufgelöst und auf verschiedene Themen verteilt.
Unklar ist, wann und unter welchen Umständen Theophobos ums Leben kam. Während arabische und syrische Quellen berichten, der Feldherr sei 839 oder 840 in Kilikien im Kampf gegen die Muslime gefallen, behaupten griechische Autoren, Theophobos sei weiterhin der Usurpation verdächtigt und kurz vor dem Tod des Theophilos 842 auf dessen Befehl in Konstantinopel getötet worden.
Der Zoroastrismus bzw. Zarathustrismus
(auch: Mazdaismus oder Parsismus) ist eine Religion, die von Zarathustra gestiftet wurde. Die Anhänger des Zoroastrismus werden Zoroastrier oder Zarathustrier genannt. Der zoroastrische Glaube, der auf älteren indo-iranischen Traditionen fußt, entstand zwischen 1800 und 600 v. Chr. im östlichen iranischen Hochland, vermutlich in Baktrien (heutiges Nord-Afghanistan), und breitete sich etwa im 7. bis 4. Jahrhundert v. Chr. im iranischen Kulturraum (in Persien und im zentralasiatischen Raum) aus.
Babak Chorramdin
* 798 in der Provinz Ardabil; † 4. Januar 838) ist der Name eines persischen[1] und zoroastrischen Nationalhelden aus Aserbaidschan (hist. Âdhurpâdegân), der während der Epoche der Abbasiden, als Führer der Sekte der Churramiten (auch Khorramdīnān, lit. „[dem] guten Glauben [zugehörig]“), das muslimische Kalifat bekämpfte.
Bābak (ursprünglich Pāpak) ist das mittelpersische Wort für Väterchen (vgl. Papa) und war wahrscheinlich nicht sein richtiger Name. Die Bewegung der Chorramdīnān, die auf der Mazdak-Religion basierte, entstand nach der Ermordung von Abu Muslim von Chorasan durch die abbasidischen Kalifen. 816 erhob sich Bābak im Nordwesten Persiens gegen das arabische Kalifat und konnte auch bald große Gebiete im Westen, bis Isfahan, unter seine Kontrolle bringen. Mehrere Feldzüge der Generäle al-Mamuns konnten abgewehrt werden. Erst 835 gelang es dem abbasidischen General Afschin mit Hilfe türkischer Milizen Babak Chorramdin aus weiten Gebieten des westlichen Iran zurückzudrängen; zuvor war der Offizier Naṣr mit seinen Truppen zu den Byzantinern übergelaufen. Mit der Eroberung der Festung al-Badd 837 war der Aufstand niedergeschlagen. Babak Chorramdin gelang zwar die Flucht nach Armenien, wurde dort jedoch an abbasidische Truppen verraten und am 4. Januar 838 unter Folter hingerichtet.
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