Notizen |
- CARTAGENA
ist eine Stadt mit Seehafen im Südosten Spaniens.
An der Stelle des heutigen Cartagena lag die wohl von Iberern erbaute Stadt MASSIA oder Mastia, die aufgrund ihrer Silberbergwerke bedeutenden Handel treiben konnte. Diese iberische Vorgängersiedlung Cartagenas wurde 227 v. Chr. von Hasdrubal als Qart-ḥadašt, was im Phönizisch-Punischen „Neustadt“ bedeutet, also unter gleichem Namen wie Karthago, neu gegründet und war Flotten- und Militärstützpunkt, faktisch die Hauptstadt der Karthager auf der Iberischen Halbinsel. Von hier brach HANNIBAL am Beginn des Zweiten Punischen Krieges (218 v. Chr.) nach Italien auf.
Für die Römer war die Eroberung der Silberlagerstätten ein wichtiges Kriegsziel. Sie eroberten die Stadt unter PUBLIUS CORNELIUS SCIPIO AFRICANUS 209 v. Chr. und nannten sie CARTHARGO NOVA. Bis zum 6. Jh. n. Chr. blieb Carthago Nova die wichtigste Silberabbauregion des römischen Reiches. Nach POLYBIUS arbeiteten hier 40.000 Menschen in den Silberbergwerken.
Anfangs zur römischen Provinz Hispania citerior gehörig, wurde sie später zur PROVINZ TARRACONENSIS gerechnet. GAIUS JULIUS CAESAR erhob die Stadt 45 v. Chr. zur colonia, die seither den Namen Colonia Urbs Iulia Nova Carthago oder Colonia Victrix Iulia Nova Carthago trug.
Unter DIOKLETIAN wurde sie 297 Hauptstadt der nach ihr benannten Provinz Carthaginensis. 425 wurde sie durch die VANDALEN zerstört, wohl 475 westgotisch, 554 erneut (ost)römisch.
Unter dem Namen CARTHAGO SPARTARIA war sie Hauptstadt der oströmischen Provinz Spania, ehe sie 625 wiederum westgotisch wurde.
Ab 711 kam sie nach dem Untergang des Westgotenreichs zum Reich TODMIRS, und 756 wurde sie, wie fast die gesamte Iberische Halbinsel, Teil des EMIRATS von Córdoba.
1269 von KÖNIG JAKOB I. erobert, kam sie, nunmehr Cartagena genannt, im Zuge der christlichen Reconquista zu Aragón.
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