| Notizen |
- Die CHATTUARIER
(auch: Hattuarier, Chattwarier, Chasuaren, Hasuarier, Chasuarier, Kasuarier und Attuarier; Lateinisch Attuarii und Atthuarii; griechisch Χαττουάριοι Chattouarioi; Altenglisch Hetware) waren ein Rhein-Weser-germanischer Stamm, der ursprünglich wohl im nördlichen Hessen an Eder und Fulda siedelte, in den ersten Jahrhunderten nach Christus aber in das Gebiet der unteren Ruhr, der Lippe und des Münsterlandes zog.
Der Flussname HETTER und einige Stadtnamen wie Hattingen erinnert noch heute an sie. Sie waren Nachbarn der Brukterer und Chamaven und schlossen sich mit diesen und weiteren Stämmen im 4. Jahrhundert zum Stammesbund der Rheinfranken zusammen.
Nach ihnen war HATTUARIEEN benannt, eine mittelalterliche Grafschaft im rheinfränkischen und Heiligen Römischen Reich.
Amalgars
Familie gehörte dem Volk der Burgunden an, wie die Bildung seines Personennamens aus dem ostgermanischen Amal-Stamm nahelegt, und gelangte im Rahmen der burgundischen Herrschaftsausweitung unter König Gundobad in die Region der Saône-Ebene. Die Schlacht von Autun im Jahr 532 beendete zwar die burgundische Selbständigkeit, aber die Familie blieb auch unter fränkischer Herrschaft im Gebiet zwischen Dijon und Besançon begütert und einflussreich.
Aufgrund des unter den burgundischen Herzögen selten auftretenden Amal-Stammes vermuten Mediävisten, dass Amalgar Enkel jenes Dux Amalo (530–589) war, der in Band 9 der Zehn Bücher Geschichten (Decem libri historiarum) des Gregor von Tours ausdrücklich benannt wird.
Die erstmalige Erwähnung Amalgars als Dux findet sich in der Chronik des Fredegar für das Jahr 629, die Forschung geht aber gemeinhin davon aus, dass er bereits unter der Herrschaft von Chlotar II. die Herzogswürde verliehen bekam.
König Dagobert I. hatte nach Chlotars Tod die Herrschaft im Frankenreich übernommen und seinen Halbbruder Charibert II., der als einfältig (simplex) beschrieben wurde, bei der üblichen Erbteilung übergangen. Wie Fredegar berichtet, war der König auf Druck neustrischer Adliger um Chariberts Onkel Brodulf gezwungen, seinem Halbbruder das Unterkönigreich in Aquitanien abzutreten. Um die Durchsetzung neustrischer Partikularinteressen im Frankenreich für die Zukunft zu verhindern, beschloss Dagobert, den einflussreichen Onkel Chariberts beseitigen zu lassen. 630 wurde Brodulf, der sich auf dem Weg nach Aquitanien befand, auf Betreiben des Frankenkönigs während eines Aufenthaltes im burgundischen Saint-Jean-de-Losne gemeinschaftlich von Amalgar, dem Dux Arnebert und dem Patricius Willibad ermordet.
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