Notizen |
- Der Patrikios (engster Vertrauter des Kaisers), Senator und Strategos (General) des Themas, röm. Provincia (Verwaltungseinheit) Anatolikon Bardanes bekleidete sehr wahrscheinlich schon unter Kaiser Konstantin VI. und danach unter Irene (Kaiserin; *752 in Athen; 09.08.803 auf Lesbos) hohe Staatsämter und Militärposten. Der bedeutende byzantische Chronist Theophanes erwähnt jedenfalls für 797 einen Patrikios und Domestikos bzw. Komes der Scholai Bardanios (berittene Gardetruppe der spätrömischen Kaiser) sowie für 799 einen Patrikios und Strategos von Thrakesion (ein byzantinisches Thema im westlichen Kleinasien,heutige Türkei) Bardanes, die beide mit Bardanes Turkos identisch sein dürften.
Im Juli 803 ging eine Armee der Abbasiden (islamisches Großreich) gegen das byzantinische Anatolien (ist jener Teil der heutigen Türkei, der zu Vorderasien gehört) in die Offensive.
Bardanes zog die Truppen der kleinasiatischen Themen in der Gegend von Amorion zusammen, wo ihn die Soldaten zwischen dem 16. und 19. Juli zum Kaiser ausriefen; das Thema Armeniakon verweigerte dem Usurpator die Gefolgschaft. Bardanes wandte sich nun mit seinem Heer gegen Konstantinopel, scheiterte aber schon beim Versuch, Chrysopolis, ein antiker Ort auf der Südseite des Bosporus gegenüber von Konstantinopel, zu erobern.
Auf Vermittlung eines Presbyters (das ist die Bezeichnung eines Leitungsamtes der frühen Christengemeinden) namens Joseph ergab er sich Kaiser Nikephoros I. (*um 760; + 26.07.811 am Warbizapass bei Preslaw, Ostbulgarien, von 802 bisa 811 byzantischer Kaiser), nachdem ihm und seinen Gefolgsleuten eine Amnestie zugesichert worden war. Bardanes wurde zum Mönch geschoren und zusammen mit seiner Familie in ein Kloster auf der Prinzeninsel Proti verbannt, seine Güter wurden konfisziert. Kurze Zeit später wurde er geblendet, wobei unklar ist, ob dies auf kaiserlichen Befehl hin geschah. Als Mönch soll Bardanes, sich nunmehr Sabbas nennend, sich einer extremen Askese unterzogen haben. Sein Todesdatum ist unbekannt.
Einem legendarischen Bericht zufolge soll ein Mönch dem Bardanes das Scheitern seiner Usurpation ebenso prophezeit haben wie die spätere Krönung seiner Begleiter Leo V. (Byzanz; ´der Armenier, byzantinischer Kaiser von 813 bis 820`), Michael II. (Byzanz), ´der Armorier`, byzantinischer Kaiser von 820 bis 829 und begründer der amorische Dynastie, und Thomas, ´der Slawe` von 821 bis zu seinem Tod durch Pfählung 823 in Arkadiopolis, Türkei, byzantinischer Gegenkaiser, zu Kaisern. Die Ehefrau Michaels II., Thekla, war möglicherweise seine Tochter.
Ursprung des Ältestenamtes
Älteste gab es bereits in der frühen Zeit der Geschichte Israels. In 4 Mos 2 EU werden die Fürsten der zwölf Stämme, die Häupter der Geschlechter sowie die Erstgeborenen und Stammhalter der einzelnen israelitischen Familien als Älteste bezeichnet. Sie bildeten gemeinsam eine Art Repräsentanz des Volkes und waren gleichzeitig die Ordnungshüter der vorstaatlichen Gesellschaft. Ein Ältestenamt ähnlicher Form gab es nach biblischen Aussagen auch bei den Ägyptern (1 Mos 50,7 EU), bei den Ismaelitern (1 Mos 25,16 EU) und wahrscheinlich auch bei den Edomitern (1 Mos 36 EU) und anderen Volksgruppen jener Zeit.
Zunächst waren die Ältesten – daher der Begriff – wirklich die Betagten. Alten Menschen wurde besondere Hochachtung der Gesellschaft zuteil. Gleichzeitig galt das Altwerden als ein besonderer göttlicher Segen und als Belohnung der Frömmigkeit eines Menschen (zum Beispiel Gen 15,15 EU). Hierin wurzelte die Autorität der Ältesten.
Neben diesen Ältesten, die die alte patriarchalische Familienordnung hervorgebracht hatte, finden wir in der Bibel auch eingesetzte und berufene Älteste. Den ersten biblischen Beleg dafür bietet 2 Mos 18,13 EU: Auf den Rat seines Schwiegervaters Jethro setzt Mose am Sinai „redliche Leute, die Gott fürchten“, als Älteste ein – und zwar jeweils über tausend, hundert, fünfzig und zehn Volksangehörige. So entstand ein von der patriarchalischen Ordnung unabhängiges Leitungsamt. Das Alter der vom Volk vorgeschlagenen und von Mose feierlich eingesetzten Ältesten war also nicht mehr das entscheidende Kriterium. Während des Aufenthaltes in der Wüste beruft Mose aus der großen Menge der Ältesten ein Gremium der „Siebziger“, als „Bundesrat“ des gesamten Volkes und gleichzeitig als Gehilfen des Mose.
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