Notizen |
- einer der reichsten Bürger St. Gallens im 15. Jahrhundert
um 1385 St. Gallen, 1460/61 St. Gallen. Sohn des Konrad, Bürgermeisters. ∞ Elisabeth Nostler. Bedeutender Kaufmann, Mitglied der Gesellschaft zum Notenstein und einer der reichsten St. Galler Bürger im 15. Jh. Zusammen mit PETER VON WATT (*vor 1400 St. Gallen + 30.04.1462 Nürnberg, verheiratet mit Ursula Pirkheimer, Tochter des Lorenz, Kaufmann, aus einer führenden Nürnberger Handelsfamilie)
und dem Berner Niklaus von Diesbach gründete W. die Diesbach-Watt-Gesellschaft.
Er erwarb 1418 die Burg Rebstein und 1432 die Burg Steinach. 1421 nahmen er und Peter vom Kloster St. Gallen das Leinwandmass und damit die Abgaben für gehandelte Leinwand zu Pfand, welche sie 1429 mit Einverständnis des Abts an Bürgermeister und Rat von St. Gallen verkauften. 1436-57 war er Ratsherr und bekleidete u.a. das Amt des Spitalpflegers und Aussermeisters und jenes des Weinschätzers. Mehrfach trat er als Vermittler auf, so 1439 in einem Streit zwischen Abt Eglolf Blarer und Eberhard von Ramschwag.Literatur– W. Näf, Die Fam. von W., 1936, 17-29– H.C. Peyer, Leinwandgewerbe und Fernhandel der Stadt St. Gallen von den Anfängen bis 1520, Bd. 2, 1960,48 f. Autorin/Autor: Rezia Krauer
zu NIKLAUS VON DIESBACH
geboren zwischen 1375 und 1380, gestorben um 1436, Burger von Bern (1412 und 1415 belegt). Sohn des Rudolf. ∞ 1) Margareta Brüggler, Tochter des Ludwig, Ratsherrn in Bern, 2) Katharina du Ruz, von Freiburg. Goldschmied, Leinwandhändler, Bankier und Bergbauunternehmer im Haslital. 1412 in Basel und Frankfurt als Kaufmann, 1414 in Bern als Goldschmied belegt. Tätigkeit in Nürnberg, Freiburg und Genf. 1415 im Berner Rat der Zweihundert, 1422-36 im Kl. Rat. Zusammen mit den St. Gallern Hugo und Peter von Watt war er an der Gründung der Diesbach-Watt-Gesellschaft beteiligt, deren Aktivitäten sich von Spanien bis Polen erstreckten. D. legte sein grosses Vermögen 1427 in Häuser und Grundbesitz an (Uttigen sowie Teile von Kiesen, Oppligen und Stalden im Emmental). Zudem kaufte er die halbe Herrschaft Diessbach und das Schloss Holligen. Besitz des Hug von Watt: ab 1421 Haus und Garten in Hinterlauben, 1419
Grundeigentum Gebäude (Burgstall), Reben, Wiesland, Wald zu Rebstein im Rheintal,
Stadthaus „hinter der Brotlauben“, zeitweise Burg Steinach mit Ländereien (bis 1452);
6.12.1430 Wappenbrief von König Sigismund (Abbildung: Näf, Bd. 1) und damit Aufstieg in den Rang des niederen Adels.
zu DIESBACH-WATT-GESELLSCHAFT
Im ausgehenden MA gehörte die nördl. der Alpen gelegene Schweiz zum grossen süddt. Wirtschaftsraum, der seit dem 14. Jh. einen deutl. Aufschwung erlebte. In diesem Umfeld entstanden international tätige Handelsgesellschaften, deren bedeutendste die Ravensburger Gesellschaft war. Unter den zahlreichen schweiz. Handelsgesellschaften war ihr die 1420-60 in den Quellen belegte D. am ähnlichsten. Deren Initiant war der Berner Niklaus von Diesbach (um 1375/80 - um 1436). Seine wichtigsten Geschäftspartner waren Peter und Hug von Watt, zwei ebenfalls erfolgreiche, wenn auch weniger vermögende Kaufleute aus dem Leinwandzentrum St. Gallen, mit einem grossen Kundennetz im Nordosten Europas....
Peter von Watt liess sich 1428 in Nürnberg nieder.
Hug von Watt wohnte im Haus zum Goldapfel (Hinterlaiuben 8), in dem später Vadian geboren wurde.
zu PETER VON WATT
geboren vor 1400 St. Gallen, gestorben 30.4.1462 Nürnberg. ∞ Ursula Pirkheimer, Tochter des Lorenz, Kaufmanns, aus einer führenden Nürnberger Handelsfamilie. Obwohl in den Quellen bisweilen als Vetter von Hug ( -> 2) erwähnt, bleibt ungewiss, in welchem Verwandtschaftsverhältnis W. zu den übrigen Mitgliedern der Fam. stand.
; um 1385 St. Gallen, 1460/61 St. Gallen. Sohn des Konrad, Bürgermeisters. Elisabeth Nostler. Bedeutender Kaufmann, Mitglied der Gesellschaft zum Notenstein und einer der reichsten St. Galler Bürger im 15. Jh. Zusammen mit Peter (->) und dem Berner Niklaus von Diesbach gründete W. die Diesbach-Watt-Gesellschaft. Er erwarb 1418 die Burg Rebstein und 1432 die Burg Steinach. 1421 nahmen er und Peter vom Kloster St. Gallen das Leinwandmass und damit die Abgaben für gehandelte Leinwand zu Pfand, welche sie 1429 mit Einverständnis des Abts an Bürgermeister und Rat von St. Gallen verkauften. 1436-57 war er Ratsherr und bekleidete u.a. das Amt des Spitalpflegers und Aussermeisters und jenes des Weinschätzers. Mehrfach trat er als Vermittler auf, so 1439 in einem Streit zwischen Abt Eglolf Blarer und Eberhard von Ramschwag.
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