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Peyermit den Wecken
Version vom: 27.11.2009
Autorin/Autor: Peter Scheck
Einflussreiches Bürgergeschlecht der Stadt Schaffhausen, das sich dort seit der 2. Hälfte des 15. Jh. nachweisen lässt. Ihren Namen führt die Fam. vermutlich auf ihre Herkunft aus Bayern zurück. Zur Unterscheidung von den P. im Hof, wurde die Fam. aufgrund ihres Wappens P. mit den Wecken benannt. Obwohl der Name bereits im 14. Jh. auftaucht, gilt Hans (1478), Hufschmied, als Stammvater des Geschlechts. Er verzichtete auf das Amt des Zunftmeisters der Schmiede und des Rats. Sein Sohn Hans (->) wurde in der Reformationszeit Bürgermeister. Dessen ältester Sohn Alexander (->) amtierte ebenfalls als Bürgermeister. Dessen Brüder Heinrich (1510-53), Hans (1513-56) und Martinus (->) kauften sich in die Gesellschaft der Kaufleute ein, wo die Fam. zu Beginn des 21. Jh. noch vertreten war. Die vier Brüder begründeten je eine genealog. Linie. Diejenige von Hans erlosch bereits Mitte des 17. Jh., jene von Heinrich und Martinus zu Beginn des 19. Jh. Die Linie von Alexander, die Anfang des 21. Jh. noch existierte, führte etwa mit Hans Jacob (->) das Schmiedehandwerk weiter. Eine in England ansässige Abspaltung, der sog. Postmaster-Zweig, geht auf Johann Conrad (->) zurück. Als erster P. hatte Johann Conrad (->) das Amt des Reichspostmeisters zugesprochen erhalten.
Die P. errichteten stattl. Häuser, erwarben Adelsbrief, Landgüter und Gerichtsherrschaften in der nahen Umgebung und vermehrten ihr Vermögen durch geschickte Heiratspolitik. Manche unter ihnen gehörten zu den reichsten Bürger der Stadt, so etwa Heinrich (->), Hans Conrad (->) oder David (->), während Jeremias (->) wegen Konkurs die Stadt verlassen musste. Stets bekleideten die P. hohe Ämter in Schaffhausen, so Johann Conrad (->), Johann Ludwig (->), Johann Jacob (->) oder Ferdinand Ludwig (->). Vom 16. bis ins 18. Jh. standen einige Männer der Fam. P. in militär. Diensten, u.a. in Frankreich, den Niederlanden und Grossbritannien. Besonders um die Wende vom 17. zum 18. Jh. brachte die Fam. neben erfolgreichen Kaufleuten auch einige wissenschaftlich und kulturell hervorragende Persönlichkeiten hervor, darunter den Mediziner Johann Conrad (->), den Kartografen Heinrich (->) oder den Dichter Johann Conrad (->). Die Position als führendes Geschlecht vermochte die Fam. bis Ende des Ancien Régime zu halten. Im 20. Jh. taten sich die P. in der Wissenschaft hervor, so Bernhard (->) und Hans Conrad (->). Els (->) setzte sich während beider Weltkriege für Flüchtlinge ein. Mit der 1643 errichteten Peyer'schen Familienlegate oder der Peyer'schen Tobias-Stimmer-Stiftung von 1946 engagierten sich die P. kulturell und gemeinnützig.