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JUDITH wurde im Februar 819 bei einer BRAUTSCHAU unter fränkischen Adelstöchtern von LUDWIG DEM FROMMEN zu seiner zweiten Ehefrau auserkoren. Sie soll willensstark und sehr schön gewesen sein. Bei ihrer Vermählung erhielt sie das KLOSTER SAN SALVATORE in Brescia als Lehen (beneficium).
JUDITH gewann starken Einfluss auf LUDWIG DER FROMMEN und konnte dadurch dem Geschlecht der WELFEN zu großer Macht verhelfen.
Sie war zunächst im Volk sehr beliebt und wurde wegen ihrer Großzügigkeit verehrt. So war der Winter ins Jahr 822 hinein in Europa extrem streng. Rhein, Donau, Elbe und Seine waren monatelang von Eis überzogen, viele Menschen und Tiere erfroren. Judith half den Menschen, wofür ihr Rabanus Maurus und der Dichtermönch WALAHFRID STRABO mit wunderschönen Versen dankten, die in die Literaturgeschichte eingingen.
Sie war aber auch darauf bedacht, ihrem im Jahre 823 geborenen Sohn KARL DEM KAHLEN einen Anteil am Erbe LUDWIG DES FROMMEN zu sichern, nachdem bereits seit 817 mit der Ordinatio imperii ein Plan für die Aufteilung des Fränkischen Reiches unter LUDWIGS anderen drei Söhnen aus erster Ehe existierte, den Prinzen LOTHAR, PIPPIN VON AQUITANIEN und LUDWIG VON BAYERN.
Dadurch zog JUDITH den Hass ihrer Stiefsöhne und den des Adels auf sich. Sie wurde des Ehebruchs mit BERNHARD VON SEPTIMANIEN bezichtigt und 830 in ein KLOSTER BEI PORTIERS geschickt, von wo Ludwig sie nach der Reichsversammlung von Nimwegen zurückholen konnte. Nach den Geschehnissen auf dem „LÜGENFELD“ zu Colmar wurde sie nach Tortona (Italien) verbannt. Nach der erneuten Machtübernahme LUDWIG DES FROMMEN kehrte sie an seiner Seite nach Aachen zurück.
LUDWIG DER FROMMEN
war König des Fränkischen Reiches (in Aquitanien seit 781, im Gesamtreich seit 814) und Kaiser (813–840). Er war Sohn und Nachfolger KARLS DES GROßEN und führte dessen Reformpolitik zunächst erfolgreich weiter. In Auseinandersetzungen mit seinen eigenen Söhnen zweimal vorübergehend abgesetzt (830, 833/34), gelang es LUDWIG DER FROMMEN jedoch nicht, ein überlebensfähiges fränkisches Großreich zu schaffen – drei Jahre nach seinem Tod wurde das Frankenreich im Vertrag von Verdun (843) aufgeteilt ;