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Familie Reichlin
Die Herkunft der Stammväter und die Erhebung in den Adelsstand
Die Genealogie der Familie Reichlin lässt sich bis zu Jodokus I (gest. 1369) zurückverfolgen, der als Ritter (eques) und österreichischer Praefect in Arenberg genannt wird. Sein Sohn Jodokus II war Stadtarzt und Schulmeister in Überlingen und Konstanz. Er bekam von dem ebenfalls aus dem Kanton St. Gallen stammenden Hans von Meldegg das Wappen und dessen Namen mit allen Freiheiten des Adels in einem feierlichen Akt übergeben. Diese Erhebung der Familie in den Adelsstand bestätigte Kaiser Friedrich III. im Jahr 1465 dem berühmten Sohn, Doktor Andreas Reichlin, der Bauherr unseres Palastes.
Aufstieg und Niedergang der Reichlin von Meldeggs in Überlingen
Über Generationen hinweg studierten die Reichlin von Meldeggs Medizin und Jura an den bedeutendsten Universitäten der Zeit. Die Reichlins waren bedeutende Patrizier, Bürgermeister – auch von Überlingen -, standen als Räte in bischöflichen und kaiserlichen Diensten oder waren einflussreiche Äbte. Das Überlinger Anwesen mit dem Palast ging an den ältesten erbberechtigten Sohn. Ab der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gab es jedoch gerichtlichte Erbstreitigkeiten und der großartige Besitz wurde mehr und mehr zur finanziellen Last des einst einflussreichsten Überlinger Patriziergeschlechts. Im Jahr 1684 verkaufte Franz Wolf Reichlin von Meldegg das einst herausragende, jetzt verarmte Anwesen an die Familie Roth von Schreckenstein.
Die Verzweigung der Nachkommen im Süddeutschen Raum
Franz Wolfs kunstsinniger Sohn Anselm allerdings machte Karriere als Fürstabt des Stifts von Kempten (1728-1747, heute St. Lorenz), dessen letzter Fürstabt, Castolus Reichlin von Meldegg (1793-1803), aus der Gundelfinger Linie stammte. die Burgen Niedergundelfingen und Maisenburg bei Reutlingen mit umliegenden Ländereien gingen im 16. Jahrhundert an die Nachkommen des Andreas Reichlin. Außer in Überlingen und Konstanz lebten Zweige der Familie in Billafingen (von 1481 – 1684 im Besitz der Familie). Zu erwähnen ist weiterhin Sebastian Reichlin von Meldegg, Urenkel des Andreas, der in das Geschlecht der Sättelin von Eisenburg einheiratete und um die Mitte des 16. Jahrhunderts die Herrschaft des Patriziergeschlechts über die Eisenburg und das Dorf Fellheim bei Memmingen begründete.
Die Verzweigung der Nachkommen im Süddeutschen Raum
Franz Wolfs kunstsinniger Sohn Anselm allerdings machte Karriere als Fürstabt des Stifts von Kempten (1728-1747, heute St. Lorenz), dessen letzter Fürstabt, Castolus Reichlin von Meldegg (1793-1803), aus der Gundelfinger Linie stammte. die Burgen Niedergundelfingen und Maisenburg bei Reutlingen mit umliegenden Ländereien gingen im 16. Jahrhundert an die Nachkommen des Andreas Reichlin. Außer in Überlingen und Konstanz lebten Zweige der Familie in Billafingen (von 1481 – 1684 im Besitz der Familie). Zu erwähnen ist weiterhin Sebastian Reichlin von Meldegg, Urenkel des Andreas, der in das Geschlecht der Sättelin von Eisenburg einheiratete und um die Mitte des 16. Jahrhunderts die Herrschaft des Patriziergeschlechts über die Eisenburg und das Dorf Fellheim bei Memmingen begründete.
Als Bauherr im Kreise der Welterneurer
Schon während seines Medizinstudiums in Padua tauchte Andreas Reichlin ein in die Welt der führenden Humanisten, denen er als Arzt beim Basler Konzil (ab 1431) erneut begegnete. Zu den Welterneuerern gehörten der spätere Kardinal Nikolaus von Kues und Enea Silvio Piccolomini, später Papst Pius II. Piccolomini wurde aufgrund der außergewöhnlichen Fähigkeiten des Arztes, vom Kaiser beauftragt, eine Lobrede auf Reichlin zu halten. Als berühmter Arzt, unter anderem Kaiser Friedrichs III. sowie zahlreicher Adliger, wurde er reich und errichtete sich ab ca. 1459 nach den revolutionären Ideen der italienischen Humanisten seinen Palast und die Lucienkapelle.