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Mit dem Tod Kaiser Friedrichs II. im Dezember 1250 begann das sogenannte Interregnum („Zwischenkönigszeit“), in dem die Königsherrschaft im Reich nur schwach ausgeprägt war. In diese Zeit fiel Rudolfs Aufstieg zu einem der mächtigsten Territorialherren im Südwesten des Reiches. Mit seiner Wahl zum römisch-deutschen König (1273) endete das Interregnum. Als König versuchte Rudolf die Rückgewinnung (Revindikation) des vornehmlich seit etwa 1240 fast vollständig verlorengegangenen Reichsgutes. Erfolgreich war er dabei vor allem in Schwaben, im Elsass und im Rheinland. Der Norden des Reiches blieb seinem Zugriff dagegen weitgehend entzogen. Gegenüber dem mächtigen böhmischen König Ottokar musste Rudolf die Anerkennung seiner Königsherrschaft und die Revindikationen militärisch durchsetzen. Sein Sieg in der Schlacht bei Dürnkrut (1278) begründete die habsburgische Herrschaft in Österreich und der Steiermark. Das Haus Habsburg stieg zu einer reichsfürstlichen Dynastie auf. Rudolf erkannte die Bedeutung der Städte für die eigene Königsherrschaft. Seine Steuerpolitik erzeugte jedoch erheblichen städtischen Widerstand. Vergeblich bemühte sich Rudolf, die Kaiserwürde zu erlangen und einen seiner Söhne zu Lebzeiten als Nachfolger im römisch-deutschen Reich einzusetzen.
Beim Aufbruch seines Vaters 1239 auf den Kreuzzug übernahm R. die gräfl. Güter und Rechte im Aargau, Frickgau und nördl. Zürichgau sowie Eigengüter im Elsass. Die Herrschaft war zwar durch die kurz vorher erfolgte Erbteilung geschwächt und von Spannungen mit der Seitenlinie der Habsburg-Laufenburg belastet. Trotzdem gelang R. eine nachhaltige Stärkung der Hausmacht. Als enger Gefolgsmann der Staufer profitierte er von königl. Gunstbeweisen, als militärisch erfahrener Kriegsmann, welcher der Legende nach das Patenkind Ks. Friedrichs II. war und 1241 in Italien zum Ritter geschlagen wurde, weitete er seine Stellung auf Kosten benachbarter hochadliger und geistl. Konkurrenten v.a. im Schwarzwald und Elsass aus. Ab 1259 setzte sich R. im Streit um das bedeutende kyburg. Erbe erfolgreich gegen Peter II. von Savoyen durch. 1267 gelang ihm der Ausgleich mit Savoyen, 1273 verheiratete er seinen Neffen mit der kyburg. Erbtochter und zog dabei weitere Herrschaftsrechte an sich. Sein Einfluss reichte nun bis in die Innerschweiz (Gotthardroute) und nach Freiburg im Uechtland. R. war der wohl mächtigste Adlige im Südwesten des Reichs, als er am 1.10.1273 überraschend zum König des Hl. Röm. Reichs gewählt wurde.