Notizen |
- OBERÄGERI ist eine politische Gemeinde im Kanton Zug in der Zentralschweiz.
Polit. Gem. ZG, im Ostteil des voralpinen Hochtals des Ägerisees (724 m) gelegen, bestehend aus dem gleichnamigen Dorf, den Weilern Morgarten/Hauptsee und Alosen (897 m) sowie zahlreichen Einzelhöfen.
Um 1150 Agregia, 1538 erstmals Ober Egere. 1660 789 Einw. (ganze Gem. Ägeri 1'413); 1743 871 (1'519); 1798 1332 (2'238); 1850 1'807; 1900 1'891; 1950 2'453; 2000 4'740.
Mesolith. Silexgeräte (Gulm), verschiedene bronzezeitl. und röm. Einzelfunde, alemann. Grab aus dem 7. Jh. Die erste Pfarrkirche soll aus der Zeit um 876 datieren. 1219 wird erstmals ein Leutpriester genannt. Die Kirche und grosse Teile des Ägeritals dürften zum Königshof CHAM gehört haben, der 858 an die Fraumünsterabtei Zürich gekommen war. Noch im 14. Jh. nannten sich die Ägerer Hofleute in ihrem Hofrecht, das von 1407 datiert, aber inhaltlich sicher älter ist, Eigenleute des Fraumünsters. Doch war dessen Besitz kaum mehr bedeutend. Ausdruck dieser Abhängigkeit war der RÖTELZINS, den die Ägerer bis 1838 als Entgelt für die Zollfreiheit nach Zürich lieferten.
Im 14. Jh. lagen die Herrschafts- und Vogteirechte bei den Habsburgern, zu deren Amt Zug das Ägerital gehörte. Wichtigster Grund- und Niedergerichtsherr war das KLOSTER EINSIDELN mit seinem Dinghof in Neuheim, zu dem auch die Ägerer Gotteshausleute gehörten. Das Kloster war schon im 10. und 11. Jh. zu Besitz im Ägerital gekommen. Im 13. oder frühen 14. Jh. wurde es Patronatsherr der Ägerer Pfarrkirche.
Erste Hinweise auf eine Gem. der Talleute von Ägeri stammen aus der 2. Hälfte des 14. Jh. 1352 schlossen die Ägerer mit den anderen Teilen des Äusseren Amts und der Stadt Zug den Bund mit den EIDGENOSSEN. 1380 setzten sie sich in einem Zehntenstreit gegen den Propst des Grossmünsters Zürich durch, der sie 1370 mit dem Kirchenbann belegt hatte. Weitere Ablösungen gelangen im 15. Jh., so 1421, als Ägeri mit der Stadt Zug den Fischzins im Ägerisee erwarb. 1431 regelte die Gem. mit dem Seebrief die Fischerei.
siehe auch Anton Styger, lebt im Ägerital in der Schweiz ´Gebete für die Seele`
|