Notizen |
- Die Familie du Fay aus Valenciennes hat am 15. Juli 1560 mit NOE DU FAY das hiesige Bürgerrecht erworben.
Mit ihm ließ sich zugleich seine ganze Verwandtschaft, etwa ein Dutzend Familien, darunter seine drei Schwäger,der Tuchhändler WILHELM CARLIER, der Bierbrauer GUILBERT CARLIER und JOHANN FLAMMIN, mit welchem er in Handelsgesellschaft stand, nieder.
Außerdem seine Vettern : der Posamentier ADAM DU FAY, welcher so wenig wie sein Sohn FRANZ von Glück begünstigt war, JOHANN JOUVENNEAU, WILHELM und PETER FIEVET und andere hier nieder.
NOE DU FAY war das Haupt und der Vertrauensmann aller reformierten Wallonen in Frankfurt. Seit dem Jahre 1566 bewohnte er das von ihm erworbene Haus Heldenbergen hinter dem Römer und 1582 kaufte er das Haus Löwenburg in der Töngesgasse Nr. 46, welches lange Zeit im Besitz der Familie geblieben ist.
Die Geschäfte, welche er mit seinem Gesellschafter FLAMMIN und gelegentlich auch mit anderen, so mit JOHANN SOREAU und JOHANN LE BLON machte, bestanden in der Einfuhr der neuen belgischen Wollzeuge Bursat, Arras, Macheyer aus Valenciennes, Tournai, Lille, welche er hier färben und nadelfertig zubereiten ließ, um sie dann auf den Frankfurter, Strauburger und Leipziger Messen zu verkaufen, und andererseits in der Ausfuhr hessischer und thüringischer Wolle für die südbelgischen Webereien. Es ist zu vermuten, daß er auch als Unternehmer dort für eigene Rechnung arbeiten ließ. Nach dem Tode seines Gesellschafters FLAMMIN im Jahr 1579 trat dessen Schwiegersohn JOHANN DE FARMARS in das Geschäft ein. Hiermit wurde zwischen beiden Familien auf hundert Jahre hinaus eine Verbindung von solcher Innigkeit angeknüpft, wie sie bis auf die Tage der Familie ROTHSCHILD kaum wiedervorgekommen sein dürfte. Denn nicht weniger wie drei Kinder und sechs Enkel des JOHANN DE FARMARS haben sich mit Söhnen und Töchtern der DU FAYSCHEN Familie verheiratet.
NOE DU FAY, welcher ohne nenswerte Mittel hierher gekommen war, hinterließ bei seinem Tode Ende 1585 seinen fünf Kindern ein Vermögen von kaum 10.000 Gulden.
Von seinen drei Söhnen setzten JOHANN als der Älteste und nach seinem Tode im Jahr 1617 seine Erben die Gesellschaftshandlung mit JOHANN DE FARMARS fort;
von den beiden jüngeren begann JACOB DU FAY, welcher in der Gallusgasse eine große Liegenschaft nebst dem dahinter liegenden Hirschgrabengarten besaß, eine gesonderte Handlung in Rohwolle und NOE DU FAY ´der Jüngere` eine eigene Tuchhandlung.
1538: Geburt - Valenciennes, Frankreich
15. Juli 1560: Einbürgerung - Frankfurt am Main, Hessen
1563: Heirat (mit Blanche Carlier) - Frankfurt am Main, Hessen
September 1585: Tod - Frankfurt am Main, Hessen
18. September 1585: Bestattung - Frankfurt am Main, Hessen
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