Diese Website verwendet Cookies. Wenn Sie fortfahren, ohne Ihre Browser-Einstellungen zu ändern, erklären Sie sich mit der Nutzung von Cookies einverstanden.
Hammerschmied, Beruf Hüttenbesitzer, Beruf Rheidtmeister, Beruf Zunftmeister. Ihr Sohn Jacob Flender (* um 1563, + 1620/27) war Hüttenbesitzer und Hammerschmied und betrieb zudem in solchem Maße Handel, dass Böttger ihn den wohl "führenden Industriellen jener Zeit" nennt. Er muß wegen seiner um-fangreichen Tätigkeiten in hohem Ansehen gestanden haben, denn er erhielt zahlreiche Aufträge von seinem Landesherrn, Graf Johann VII von Nassau-Siegen. So lieferte er 12 Zentner Fensterstangen für das Dillenburger Schloß und Rüstungsgegenstände wie Geschütze verschiedener Kaliber. Solche staatlichen Aufträge brachten ihm beträchtliche Summen ein, die ihm wiederum eine Ausweitung seiner Handelsbeziehungen ermöglichten. Aus einem erhaltenen Brief vom 17. April 1619 an seinen Landesherrn, in dem er mit "Jacob Flender vor d(er) Hardt" unterschreibt, geht hervor, dass seine
Kontakte bis nach Danzig reichten. Als Hammerschmied war er auch Mitglied der Zunft der Hammerschmiede und Massenbläser. 1604 wird er zu deren erkorenem Meister (Zunftmeister) gewählt - in Anerkennung für seine führende Tätigkeit. Während seiner Amtszeit wurden alle neu aufgenommenen Zunftbrüder jährlich in das "Handtwercksbuch der Massenbläser undt Hammerschmidtszunfft in undt vor der Statt Siegen" eingetragen.
Aus: "Friedrich Flender vor der Hardt - Ein Kämpfer für Recht und Freiheit des siegerländer Volkes" (Hermann Böttger):
"Unter diesen vier Flenderahnen ist Jacob besonders beachtenswert; man kann ihn ohne Übertreibung als führenden Siegerländer Eisenindustriellen seiner Zeit bezeichnen. Aus den Ausgabeverzeichnissen des landesherrlichen Rentmeisters geht hervor, daß er z.T. zusammen mit Jacob Schleifenbaum vor der Hardt eine beträchtliche Zahl von Geschützen verschiedener Kaliber für den Grafen hergestellt hat, die einen Gesamtwert von rund 672 Gulden hatten, eine für die Wirtschaft jener Zeit erhebliche Summe, entsprach sie doch dem Kauf wert von 112 Kühen...".
Forschungs-Notizen: Urgrossvater des siegerländischen Freiheitskämpfers Friedrich Flender vor der Hardt.